Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
nur vor dem Tode derer, die mir nahe sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind? (...)
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
doch mit dem Tod der anderen muss man leben."
(Mascha Kaléko)
Der Tod eines nahen Menschen hinterlässt eine Leere, die sich in großer Traurigkeit bemerkbar machen kann. Nichts scheint mehr so wie zuvor. Häufig bewegen sich die Gedanken noch im Kreis. Trauer und seelischen Schmerz erleben Menschen individuell verschieden.
Nicht selten kursieren Zeitangaben darüber, wann eine Trauer auch endlich mal vorbei sein sollte und das Leben wieder gelebt werden müsste.
Freunde und Bekannte ziehen sich erfahrungsgemäß oft schon nach kurzer Zeit zurück. So geraten Trauernde häufig in zunehmende Isolation, aus der sie allein oft nur schwer herausfinden.
Nicht jeder trauernde Mensch braucht Begleitung. Trauer ist weder eine Krankheit, noch ein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Leiden im Gesunden. Die angeborene Fähigkeit zu trauern hilft uns, einen schmerzlichen Verlust in unsere Lebensgeschichte zu integrieren und mit dem Verlorenen in einer sich wandelnder Form verbunden zu bleiben. Trauerarbeit ist Seelenarbeit und wird als schmerzhaft bis qualvoll empfunden.
Oft hilft es trauernden Menschen sich außerhalb der Familie mit anderen Trauernden zu treffen.
Die Ökumenische Hospizbewegung Düsseldorf-Süd hat hierfür verschiedene Angebote.
Im Trauercafé, das einmal monatlich im Zentrum Plus stattfindet, können sich trauernde Menschen austauschen. Es kann helfen, das Besondere der verschiedenen Trauerwege, genauso wie das vermeintlich Normale im veränderten Leben gemeinsam zu erkennen und zu erleben.
Anderen Menschen fällt der Austausch in einer Gruppe eher schwer. Für sie gibt es das Angebot von Einzeltrauerbegleitungen. Im geschützten Rahmen unterstützen die Trauerbegleiter:innen die Fähigkeiten, sich selbst (wieder) bewusster wahrzunehmen, die veränderte Realität zu erkennen und den anflutenden Impulsen von innen oder außen nicht (länger) ausgeliefert zu sein. Bei Interesse können telefonisch Termine vereinbart werden, Telefon: 0211 - 702 2830
Wenn Kinder oder Jugendliche den Tod von Mutter oder Vater oder einem ihrer Geschwister erleben, ist auch nichts mehr wie es war. Sie trauern - je nach Alter - auf ihre eigene Weise. "Kinder und Jugendliche in Trauerzeiten zu beschützen heißt nicht, sie vor Traurigem zu bewahren, sonden sie zu begleiten, an die Hand zu nehmen, einen eigenen Ausdruck für ihre Gefühle zu finden."1) Was sie erleben ist schlimm; aber die Begleitung kann helfen das Traurige zu verstehen und zu bearbeiten. Für eine Einzelbegleitung oder Fragen zu diesen Themen steht ihnen Angelika Ockel gerne zur Verfügung! Telefon: 0211 - 702 2830
Hingewiesen sei auch auf einen Trauerchat für Jugendliche.
Alle Angebote sind kostenlos und werden durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert. Sie spiegeln auch die hospizliche Haltung unseres Vereines wieder, der in aufgeschlossener und respektvoll-wertschätzender Weise sterbende und auch trauernde Menschen in ihrer Zerbrechlichkeit und Ausgesetztheit ernst- und annimmt.
1) M. Schroeter-Rupieper, Für immer anders, Patmos Verlag